Diabetes, wie erkläre ich es (m)einem Kind?

Sie sind Mutter oder Vater eines oder mehrerer Kinder? Dann sind Sie hier genau richtig und erfahren Sie, wie man die Diagnose Diabetes am besten seinen Kindern erklärt. Ihr Nachwuchs wird Fragen haben. Sie machen sich sicher Sorgen um die Gefühle des/der Kleinen.

Wir wollen in diesem Artikel beide möglichen Seiten beleuchten. In Fall eins müssen Sie Ihrem Kind mitteilen, dass Sie die Diagnose bekommen haben. Parallel dazu beleuchten wir den Fall, dass Ihr Kind an Diabetes erkrankt ist.

In beiden Fällen wird sich Ihr tägliches Leben verändern und das dürfen Sie es Ihrem Nachwuchs nicht verheimlichen. Denn Ihre Kinder haben das Recht es zu erfahren und Sie werden staunen, wie kreativ (offen und neugierig) Ihre Kinder sein werden.

Die Frage ist nun, wie Sie Ihrem Kind die Krankheit auf angemessene und nützliche Weise erklären können. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen, ein altersgerechtes Gespräch aufzubauen. Es gibt kein richtig oder falsch, Ehrlichkeit/Offenheit ist “angesagt”.

Wir haben Ihnen einige Bilder und Grafiken eingefügt, die Ihnen bei Ihrem Gespräch helfen sollen.

Was sollte Ihr Kind über Diabetes wissen?

Vermitteln Sie Ihrem Kind das Grundwissen über Diabetes. Erklären Sie ihm, was Diabetes ist und dass es verschiedene Arten gibt. Erklären Sie ihm, um welchen Diabetes Typ es sich bei der Diagnose handelt, welche Symptome auftreten können, welche Ursachen er hat und wie er behandelt wird. Je mehr Ihr Kind über die Krankheit weiss, desto mehr wird es mitarbeiten, denn Kinder sind neugierig.

Dieses Wissen über Diabetes bildet die Grundlage, um sich besser auf das Thema und mögliche Fragen vorzubereiten können Sie auch auf den Artikel „Diabetes Mellitus– Ratgeber“ zurückgreifen.

  • Diabetes ist ein langwieriges Gesundheitsproblem, das das Energie produzierende System des Körpers beeinträchtigt. Infolgedessen ist der Körper nicht in der Lage, Zucker zur Energiegewinnung zu nutzen, und die Zuckermenge im Blut steigt an.
  • Die Nahrung, die aus dem Verdauungstrakt ins Blut gelangt, hat die Form von Zucker.
  • Die Bauchspeicheldrüse schüttet ein Hormon namens Insulin aus, das es den Körperzellen ermöglicht, diese Glukose zu nutzen. Bei Diabetikern stellt die Bauchspeicheldrüse entweder nicht genügend Insulin her oder der Körper zeigt eine Resistenz gegen das Insulin.
  • Ihr Kind ist vielleicht beunruhigt über die Ursache der Krankheit. Sie sollten Ihr Kind darauf hinweisen, dass der genaue Grund für die Krankheit noch nicht bekannt ist, dass aber einige wichtige Faktoren wie Genetik, Umwelt und Lebensstil usw. als ausschlaggebend gelten.

Sie sollten Ihr Kind über die Erscheinungsformen der Krankheit aufklären, damit es nicht beunruhigt wird, wenn eines der Symptome bei sich oder Ihnen auftritt.

Häufige Symptome von Diabetes sind:

  • Häufiger Durst aufgrund von Flüssigkeitsverlust
  • Vermehrtes Wasserlassen
  • Gewichtsverlust aufgrund von Lipolyse
  • Müdigkeit
  • Verschwommenes Sehen
  • Verdunkelte Hautpartien
  • Extremer Hunger
  • Fruchtig riechender Atem

Sollten Sie oder Ihr Kind an Diabetes Typ I leiden, informieren Sie Ihr Kind darüber, dass die Krankheit nicht heilbar ist, aber gut behandelt werden kann. Es besteht also kein Grund zur Sorge.

Sagen Sie ihm oder ihr, dass regelmässige Bewegung und gesundes Essen wichtig ist. Lebensmittel, die viele Kohlenhydrate enthalten, müssen vermieden werden, da sie Blutzuckerspitzen und diabetische Komplikationen verursachen. Erklären Sie Ihrem Kind die Wechselwirkung zwischen Nahrungsmitteln und Blutzuckerspiegel. Durch die folgenden Lebensmittelbeispiele können die Symptome von Diabetes erfolgreich reduziert werden.

zu vermeidende Lebensmittel

  • Körner (z. B. Weizen) wie weißes Brot, Reis und Nudeln
  • Joghurt mit Süßgeschmack
  • Stärkehaltiges Gemüse wie Kartoffeln und Mais
  • Getrocknete Früchte
  • Zuckrige Lebensmittel und Getränke wie Süßigkeiten oder Desserts

vorteilhafte Lebensmittel

  • Gemüse
  • Vollkorngetreide
  • Früchte
  • Magere Proteine

Kleinkinder spielen gerne Domino oder Memory. Basteln Sie ein eigenes mit all den gesunden grünen Lebensmitteln. Ab einem bestimmten Alter sind Kinder auch fürs Kochen zu begeistern, also laden wir Sie ein eins oder mehrere unserer Rezepte nachzukochen.

Egal an welcher Art von Diabetes Sie oder Ihr Kind leiden, Blutzuckermessungen sind notwendig, um die Glukosekonzentration im Körper zu kontrollieren. Binden Sie auf jeden Fall Ihr Kind mit ein, machen Sie ein Spiel daraus. Lassen Sie es sich vom Arzt zeigen, wie Sie die Blutzuckermessung richtig durchführen und zeigen Sie es Ihrem Kind. Die Erfahrung zeigt, dass die Neugier siegt und die vermeintlich kleinen ganz gross sind. Vielleicht will Ihnen Ihr Kind sogar helfen oder es gar selbst tun.

Wie sollte ein Gespräch über Diabetes mit Kindern ablaufen?

Vorbereitung ist das halbe Leben, die nötigen Grundlagen für das Gespräch haben wir bereits geschaffen. Jetzt geht es an die Vorbereitungen für das Gespräch. Schaffen Sie eine für sich und das Kind angenehme Atmosphäre. Stellen Sie etwas zu trinken bereit, legen Sie entspannende Musik auf und einen Block und Stifte bereit. Es kommen sicher Fragen auf und so können sie Bilder nutzen, um Ihre Antworten zu erklären. Falls Ihr Kind durch Diabetes betroffen ist, nutzen Sie die Gelegenheit, um ein Tagebuch für den/die Kleine zu starten. Visuelle Hilfen sind enorm wichtig, egal in welchem Alter.

Versuchen Sie, das Gespräch altersgerecht zu führen. Das Kind muss in einer Lage sein, in der es die Situation leicht verstehen kann. Sie sollten so viel über die Krankheit sprechen, wie Ihr Kind auch verdauen kann. Sie kennen ihr Kind am besten und spüren, wenn es Ihnen nicht mehr folgen kann. Wenn es Kindern zu viel wird, suchen sie „Ausflüchte“ wie z. B.: “Mami ich möchte jetzt lieber spielen” oder “Ich treffe mich noch mit Freunden” u.ä.. Dann unterbrechen Sie das Gespräch, geben Sie Ihrem Kind Zeit, die Informationen zu verarbeiten. Es gibt in Zukunft noch genug Situationen, um das Thema wieder aufzugreifen. Vielleicht ist es auch Ihr Kind, dass den nächsten Schritt macht und es neugierig mit vielen Fragen auf sie zukommt.

Hier einige Beispiele, um sich bereits darauf vorbereiten zu können!

sie leiden an Diabetes

  • Mami/Papi wirst du jetzt sterben?
  • Du darfst das nicht essen, oder?
  • Darfst du nie wieder süßes essen? Keine Bonbons? Keinen Kuchen? etc.
  • Was für Tabletten sind das? Warum?
  • Was ist in der Spritze? Darf ich mal?
  • Was ist das für ein Gerät?
  • Warum macht dein Körper das?
  • Warum trinkst du so viel?
  • etc.

ihr Kind leidet an Diabetes

  • Warum bin ich so müde?
  • Werde ich sterben?
  • Darf ich das Essen? (diese Frage kommt regelmäßig)
  • Warum muss ich so oft Pipi?
  • Ich sehe alles verschwommen, werde ich bald gar nichts mehr sehen? Werde ich blind?

Beginnen Sie das Gespräch mit immer mit einer positiven Botschaft, mit Ihren einigen positiven Worten. Die Verwendung positiver Worte wird Ihrem Kind helfen, die (unangenehme Diagnose) schlechten Nachrichten zu verstehen und zu ertragen. Die Wortwahl muss einfach und dem Alter Ihres Kindes entsprechend sein. Der erste Satz, den Sie Ihrem Kind sagen, sollte etwa wie folgt lauten: „Alles ist in Ordnung und es gibt keinen Grund zur Sorge.“ “Wir schaffen das zusammen”.

Bleiben sie positiv
Versuchen Sie, nicht emotional oder traurig zu werden/wirken, da dies negative Auswirkungen auf die Psyche Ihres Kindes haben kann. Sagen Sie Ihrem Kind auch, dass die Krankheit beherrschbar ist und dass Sie alles dafür tun werden, um sich gesund zu halten oder Ihren Nachwuchs zu unterstützen.

Bedenken Sie immer, negative Gefühle übertragen sich auf ihre Kinder.

Bleiben Sie positiv, machen Sie die nicht erfreuliche Diagnose zu etwas positiven und nicht zu etwas Schlechten.

Wichtig für Sie als Eltern, reden Sie immer und immer wieder mit ihrem Partner:in, Freunden und Verwandten, das hilft Ihnen die ganze “Sache” zu verarbeiten und sie sind wieder positiv gestimmt für ihr Kind:er.

Es gibt keinen logischen Grund, die Fragen Ihres Kindes zu ignorieren. Beantworten Sie jede Frage Ihres Kindes “richtig” und aufrichtig, verschönen oder dramatisieren Sie nichts.

Sagen Sie immer die Wahrheit
Sprechen Sie mit Ihrem Kind klar und deutlich über jeden Aspekt der Krankheit. Versuchen Sie zunächst, die Informationen über Diabetes aus dem Mund Ihres Kindes zu hören. Korrigieren Sie alle falschen Informationen, die Ihr Kind hat. Wenn Ihr Kind zum Beispiel denkt, dass man Zucker essen kann, sollten Sie seine Vorstellung klären. Das wird Ihrem Kind helfen, die Krankheit besser zu verstehen.

Fazit:
Wenn Sie Ihr Kind über Diabetes aufklären, hat das die folgenden Vorteile, wenn…

  • … die Krankheit fortschreitet und schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, ist es für Sie einfacher, Ihrem Kind die Situation zu erklären.
  • … Ihr Kind über die Krankheit und ihre Komplikationen Bescheid weiß, kann es mit den Problemen umgehen, indem es einige nützliche Schritte unternimmt.
  • … Ihr Kind über die Krankheit Bescheid weiß, kann es das Auf und Ab der Gefühle verstehen. Manchmal machen die Anzeichen der Krankheit traurig und unruhig. In dieser Situation kann Ihr Kind mit Ihnen zusammenarbeiten.

Aber manchmal trifft die schlechte Nachricht Ihre Kinder wie ein Blitz. Es wird für sie sehr schwierig, die Situation zu akzeptieren, denn Sie machen sich Sorgen um Ihre Gesundheit. In vielen Fällen verhalten sich die Kinder jedoch normal, nachdem sie bei der ersten Bekanntgabe der Nachricht anfänglich besorgt waren. Sie akzeptieren dann die Situation und passen sich entsprechend an.

References

  1. https://www.cdc.gov/diabetes/basics/diabetes.html
  2. https://www.medicalnewstoday.com/articles/284974#summary
  3. https://kidshealth.org/en/kids/type1.html
  4. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/type-2-diabetes-in-children/symptoms-causes/syc-20355318
  5. https://www.diabetes.org.uk/diabetes-the-basics/differences-between-type-1-and-type-2-diabetes
  6. https://www.jdrf.org/t1d-resources/about/symptoms/children/
  7. https://www.healthline.com/health/type-2-diabetes-children

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