3D Schaubild eines Insulin Moleküls

Insulin, was ist das? Alles, was Du wissen solltest

Bei vielen Menschen mit Typ-2-Diabetes reichen Anpassungen des Lebensstils und die Einnahme von Medikamenten aus, um den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten. Wenn dies wiederum nicht ausreicht, kann zusätzliches Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels verabreicht werden. Insulin, was ist das eigentlich. Wofür ist es wichtig, wo kommt es her und wovon ist es beeinflusst? Insulin Temperatur, ist das wichtig? Ist es zulässig, Insulin im Handgepäck mitzunehmen? Insulin in den Oberschenkel spritzen, oder gibt es noch Alternativen? Alles Themen, die wir hier klären wollen.

Alles beginnt bei der Verdauung und der Bauchspeicheldrüse. Dabei spielt die Bauchspeicheldrüse spielt eine wichtige Rolle, sie liegt zwischen Magen und Wirbelsäule verborgen und produziert in Ihren Betazellen das Hormon Insulin. Durch das Ausschütten von Insulin steuert Sie die Blutzuckerregulierung.

Insulin ist der Grund dafür, dass du Glukose (Zucker) zur Energiegewinnung nutzen kannst. Es hilft deinem Körper, die Tür zu den Zellen zu öffnen, damit Glukose aus dem Blut aufgenommen werden kann.

Du fragst dich vielleicht, wie der Verdauungsprozess von Nahrung abläuft

  • Was immer wieder vergessen wird, ist, dass die Verdauung bereits im Mund beginnt. Die Nahrung wird durch Kauen mit unserem Speichel vermischt, dieser enthält Enzyme, welche die Verdauung in Gang setzen. Man kann es nicht oft genug sagen: Jeden Bissen gut durchkauen! Laut Studien idealerweise 30-mal.
  • Sobald der Nahrungsbrei im Magen angekommen ist, beginnt die Verdauung der Nährstoffe. Man unterscheidet zwischen Makro- und Mikronährstoffen, wie z. B. sekundäre Pflanzenstoffe. Zu den Makronährstoffen gehören Fette, Proteine und Kohlenhydrate. Vor allem aus Kohlehydraten entsteht unter anderem Glukose (Zucker). Die produzierte Glukose wird über die Dünndarmschleimhaut in die Blutbahn abgegeben.
  • Das Hormon Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse produziert, in den Blutkreislauf abgegeben und weist die Körperzellen an, die Glukose aus dem Blut aufzunehmen.

Das Hormon Insulin ist ein wichtiger Bestandteil der Blutzuckerregulierung. Wie bereits erwähnt, besteht eine Aufgabe darin, Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Die meisten Zellen im Körper können nur auf diese Weise Energie aufnehmen.

Diese Energie ist wichtig für elementare Dinge wie Atmung, Gehirntätigkeit und natürlich als Antrieb für unser Herz, einen der stärksten Muskeln unseres Körpers. Viel sichtbarer wird die bereitgestellte Energie durch Körperaktivitäten, wie jegliche Art von Bewegung.

Zu den weiteren Aufgaben von Insulin gehört die Regulierung des Fett- und Eiweißhaushalts.

Die Blutzucker-Achterbahn

Je nachdem, was wir essen, steigt der Blutzuckerspiegel langsam oder schnell an; zwischen den Mahlzeiten kann der Blutzuckerspiegel sinken. Je nachdem, was und wann wir im Laufe des Tages essen, entsteht durch die Schwankungen im Blut eine regelrechte Achterbahnfahrt.

Schaubild über den Zusammenhang zwischen Blutzucker und Insulin
Ein normaler Tag für deinen Blutzuckerspiegel. Durch das Zufügen von Zucker aus der Nahrung und der verzögerten Ausschüttung an Insulin entsteht ein ständiges Auf und Ab wie auf einer Achterbahn. Dies macht bei Diabetikern das Spritzen von Insulin nötig und das Abnehmen fast unmöglich.

Idealerweise bewegt sich die Blutzuckerkurve im idealen Bereich. Je niedriger die grüne Kurve ist, desto weniger Insulin wird ausgeschüttet. Bei der roten Kurve sieht es ganz anders aus. Aufgrund der starken Schwankungen wird immer wieder viel Insulin ausgeschüttet. Dies führt dann zu einem starken Abfall des Blutzuckerspiegels und somit kommen z. B. die Heißhungerattacken zustande. Eine solche Ernährung kann zu Adipositas und im schlimmsten Falle auch zu Diabetes führen. Mehr über den Zusammenhang zwischen den beiden Krankheiten erfährst du hier.

Wenn du mehr über Ernährung wissen und Gerichte kennenlernen möchtest, die lecker, einfach zuzubereiten und vor allem den Blutzuckerspiegel, dann schau doch in unserem Rezeptbuch vorbei.

Wie sollten Sie Insulin aufbewahren?

Insulin hat, wie Lebensmittel, eine begrenzte Haltbarkeitsdauer. Insulin, das Sie nicht verbrauchen, sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Die Injektion von kaltem Insulin kann hingegen unangenehm sein. Deswegen wird empfohlen, das Insulin vor dem Gebrauch aufzuwärmen. Legen Sie es einfach für ein paar Minuten auf die Arbeitsplatte, aber schützen Sie es vor direkter Sonneneinstrahlung oder anderer Hitzeeinwirkung.

Insulin Temperatur, ist das wichtig?

Eine Lagerung von Insulin findet laut der einhelligen Meinung im Kühlschrank statt. 2–8 Grad über null ist dabei die ideale Temperatur. Achte darauf, dass die Temperatur nicht unter 0 Grad fällt, denn Insulin darf niemals gefrieren, aber ein normaler Kühlschrank ist in der Regel auf 4–6 Grad eingestellt.

Laut einer aktuellen Studie der Universität Genf und „Ärzte ohne Grenzen“ können geöffnete Insulinampullen vier Wochen bei 37 Grad Celsius gelagert werden, ohne dass ein Einfluss auf die Wirksamkeit festgestellt werden konnte.

Insulin kann bei Raumtemperatur bis zu einem Monat und niemals im Gefrierschrank oder -fach aufbewahrt werden. Das Verfallsdatum ist vor jeder Verwendung zu überprüfen und sollte es überschritten sein, muss das Insulin entsorgt werden.

Insulin im Handgepäck ist das zulässig?

Du kannst dein Insulin im Handgepäck in die Flugzeugkabine mitnehmen, einer der Gründe hierfür sind die niedrigen Temperaturen im Gepäckraum des Flugzeugs. Diese Temperaturen können verursachen, dass die Wirksamkeit verringert wird. Ein anderer Grund, der noch schlimmer wäre, der mögliche Verlust des Gepäckstücks mit deinen Präparaten.

Zur Sicherheit solltest du für die Sicherheitskontrolle im Flughafen ein Attest deines Arztes vorlegen können – am besten in Englisch. Daraus sollte deine Krankheit und der routinierte Umgang mit den Spritzen bescheinigt werden.

Hier finden Sie einen entsprechenden Vordruck:
Ärztliche Bescheinigung für Flugreisen und Grenzkontrollen

Die Antwort auf die Frage, ob Insulin im Handgepäck zulässig ist, kann man mit JA beantworten. Aber sorge dafür, dass du deinen Bedarf durch ein Attest nachweisen kannst, um allen möglichen Diskussionen aus dem Weg zu gehen.

Insulin gibt es in verschiedenen Ausführungen

Insulin wird danach eingeteilt, wie lange es dauert, bis das Insulin im menschlichen Körper wirksam wird, was der WIRKZEIT entspricht. Sowohl das schnell wirkende als auch das lang wirkende Insulin tragen zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels nach den Mahlzeiten bei. Da jeder Mensch einen individuellen Bedarf hat, sind auch die Kombinationen, die er benötigt, unterschiedlich.

Einen Überblick über die verfügbaren Insulinvarianten finden Sie hier:

InsulinartBeginn der WirkungMaximale WirkungDauer der Wirkung
sehr rasch und rasch5-20 min20-30 min3 bis 5 Std.
kurz wirksam30-60 min2-4 Std.5 bis 8 Std.
Intermediär1-2 Std.4-6 Std.bis zu 18 Std.
langwirksam1-4 Std.nicht abgrenzbarbis zu 24 (42) Std.

Jedes der fünf Insuline, vom schnell wirkenden bis zum lang wirkenden, hat seine eigenen Merkmale. Für alle Typen gibt es drei Kennzahlen: den Wirkeintritt, den Wirkmaximum und die Wirkdauer.

  • „WIRKEINTRITT“ Zeitspanne bis zum Einsetzen der Insulinwirkung.
  • „WIRKMAXIMUM“ Zeitspanne, bis die maximale Wirkung eintritt.
  • „WIRKDAUER“ Zeitraum, in dem das Insulin im Blut nachweisbar ist.

Manche Insuline sind klar, während andere trübe oder verschwommen aussehen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Apotheker, ob das Insulin, das Sie verwenden, klar ist.
Ein trüber Insulin-Pen oder eine trübe Ampulle muss vor der Injektion sanft zwischen den Handflächen massiert werden, um sicherzustellen, dass das Insulin gleichmäßig vermischt wird (bis es milchig aussieht).

Es gibt verschiedene Methoden der Insulinverabreichung.

Alle Insuline haben die gleiche Wirkung auf den Körper. Vor allem die lang wirkenden Insuline ahmen die normalen Schwankungen des Insulinspiegels im Körper im Laufe des Tages nach. Die verschiedenen Insuline haben unterschiedliche Eigenschaften in Bezug darauf, wie schnell und wie lange sie im Körper wirksam sind.

Welches Insulin für dich empfohlen wird, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, unter anderem:

  • dein Alter,
  • dein Aktivitätsniveau,
  • dein Stoffwechsel
  • deine Resorptionszeit
  • und die Zeitspanne, die das Insulin in deinem Körper aktiv sein soll.

Insulin zur Kontrolle von Diabetes

Bei allen Arten von Diabetes kann es erforderlich sein, dem Körper Insulin auf andere Weise zuzuführen. Im Idealfall produziert Ihr Körper sein eigenes Insulin in ausreichender Menge.
Typ-1-Diabetiker können kein eigenes Insulin produzieren und sind auf Insulininjektionen angewiesen, um ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten.

Bei vielen Menschen mit Typ-2-Diabetes reichen Anpassungen des Lebensstils und die Einnahme von Medikamenten aus, um den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten. Wenn dies wiederum nicht ausreicht, kann zusätzliches Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels verabreicht werden. Wenn Sie mehr über Diabetes wissen wollen, lesen Sie unseren Diabetes Mellitus Ratgeber.

Dosierung und Therapie

Eine Spritze, ein Insulin-Pen oder eine Insulinpumpe sind die gängigsten Methoden zur Verabreichung von Insulin. Welche Art der Insulininjektion du wählst, hängt von deinen persönlichen Vorlieben, gesundheitlichen Bedürfnissen und deiner Krankenversicherung ab.

Um die individuellen Bedürfnisse der an Diabetes erkrankten Menschen möglichst effektiv zu behandeln, wurden in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene Therapieformen entwickelt.

  • Konventionelle Insulintherapie (CT) – basiert auf der Verabreichung von Mischinsulin.
  • Intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT) – basiert auf dem Basis-Bolus-Konzept
  • Funktionelle Insulintherapie (FIT) – basiert auf dem Basis-Bolus-Konzept mit dem Ziel, Diabetikern eine grössere Unabhängigkeit zu ermöglichen
  • Supplementäre Insulintherapie (SIT) – basiert auf der Verabreichung von Antidiabetika (Tabletten) und einem schnell wirkenden Insulin zu den Mahlzeiten
  • Basalinsulin-unterstützte orale Therapie (BOT) – basiert auf der Verabreichung von Antidiabetika (Tabletten) und einem lang wirkenden Insulin
  • Basale insulinunterstützte orale Therapie plus (BOTplus)
  • Basalinsulin-unterstützte Inkretintherapie (BIT) – basierend auf einer Kombination von GLP-1 mit Basalinsulin
  • Kontinuierliche subkutane Insulininfusion: Pumpentherapie (CSII) – die fortschrittlichste Form, aber auch die teuerste

Dein Arzt wird dich gerne beraten, welcher Typ für dich am erfolgversprechendsten ist und am besten in deinen Alltag passt.

Insulin, wohin spritzen fragst du dich?

Du kannst Insulin entweder mit einem Insulin-Pen oder mit einer Spritze in deinen Körper injizieren. Was für dich am besten geeignet ist, hängt von deinen Lebensgewohnheiten und dem Rat deines Arztes ab, also scheu, dich nicht zu fragen.

Insulinspritzen, was du wissen musst

  • Es gibt die Spritzen in verschiedenen Größen.
  • Die Menge des Insulins, die du pro Dosis benötigst, wird von deinem Arzt festgelegt.
  • Das Insulin wird normalerweise nur bei Bedarf in der Spritze aufgezogen.
  • Im Vergleich zu einem Insulin-Pen oder einer Insulin-Pumpe sind Spritzen viel stärker spürbar.

Du solltest die verschiedenen Arten von Insulinpens kennen und wissen, wie sie funktionieren.

  • Einige Insulinpens verwenden vorgefüllte Patronen.
  • Andere verwenden vorgefüllte Pens, die entsorgt werden, wenn das Medikament aufgebraucht ist.
  • Die Nadeln in Pens sind in der Regel kleiner als die in Spritzen.
  • Ein Pen kann nicht für alle Arten von Insulin verwendet werden. Pens können teurer sein als Spritzen und werden unter Umständen nicht von der Versicherung übernommen.

Dein Arzt oder Diabetesberater wird dir erklären, wie du die Spritzen verabreichen musst. Insulin kann in viele verschiedene Bereiche des Körpers gespritzt werden, unter anderem in die folgenden:

  • Beine/Oberschenkel
  • Gesäß
  • Oberarm
  • Unterleib
Insulin wohin spritzen. Schaubild der Insulin-Injektionstechniken
Infografik mit Informationen zu den verschiedenen Methoden, wie man Insulin injiziert. Wohin soll ich das Insulin spritzen? Hier siehst du richtige und falsche Injektionen in Abhängigkeit von der Länge der Nadel, den Insulininjektionsstellen und der Reihenfolge.

Dein Arzt wird dir raten, den Bereich um die Injektionsstelle zu massieren. Dadurch wird die Bildung von Klumpen oder unansehnlichen Fettablagerungen verhindert.

Was ist die Alternative zur Insulininjektion?

Es gibt zwei Methoden, die keine tägliche Injektion zur Insulinabgabe erfordern.

Insulinpumpen:

Pro

  • Insulinpumpen werden in die Fettschicht unter der Haut implantiert und geben kontinuierlich Insulin ab.
  • Sie werden normalerweise in den Bauch oder in die Rückseite des Oberarms implantiert.
  • Sie können Insulin genauer abgeben als eine Spritze.

Kontra

  • sie können zu einer Gewichtszunahme führen
  • sie können Infektionen verursachen
  • sie können kostspielig sein

Insulin Inhalatoren:

Pro

  • bewirken eine schnelle Wirkung des Insulins
  • werden oft vor einer Mahlzeit verabreicht
  • müssen in der Regel zusammen mit injizierbarem, länger wirkendem Insulin verwendet werden

Kontra

  • kann zu einer geringeren Gewichtszunahme führen
  • können Husten hervorrufen
  • liefern im Vergleich zu anderen Methoden nicht so genaue Mengen
  • erfordern eine routinemäßige Überwachung auf unerwünschte Wirkungen

Letztlich muss Ihr Arzt entscheiden, welche dieser Methoden für Sie am besten geeignet ist.

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