Diabetes Mellitus – Ratgeber

Hoher Blutzucker ist ein Symptom von Diabetes mellitus, einer Stoffwechselstörung, die den Körper daran hindert, Glucose aus dem Blut in die Zellen aufzunehmen. Insulin ist für den Transport des Zuckers aus dem Blutkreislauf in die Zellen und infolgedessen in die Organe zuständig. Man könnte sie als Schlüssel beschreiben, die den Zucker in die Zellen einlassen. In den Zellen wird der Zucker (Glucose) gespeichert, oder sofort als Brennstoff für die Prozesse im Körper verwendet. Die größten Glykogenspeicher im Körper, in der Leber werden bis zu 150 g Glykogen gespeichert. In den Muskeln befinden sich bis zu 1 % des Eigengewichtes, dieser Speicher reicht bei intensiven Belastungen im Sport, oder wenn wir von einem Berglöwen flüchten müssen für bis zu 90 Sekunden.

Im deutschsprachigen Raum in Europa sind derzeit ca. 9 Millionen Menschen von Diabetes mellitus betroffen. Allein in Deutschland betragen die Kosten für Diabetes und seinen Folgekrankheiten 35 Milliarden Euro. Schauen wir über den großen Teich, in den Vereinigten Staaten von Amerika sind es 34,2 Millionen Menschen aller Altersgruppen – oder einer von zehn. Nach Angaben von WHO/CDC und anderen Diabetesinstitutionen weiß eine von fünf Personen (18 Jahre und älter) nicht, dass sie Diabetes hat. Das entspricht ca. 3 Prozent aller Erwachsenen. Diabetes tritt mit zunehmendem Alter immer häufiger auf. Vergleicht man internationale Studien und Statistiken fällt auf, dass mehr als 26 % der Pensionisten in einem Alter 65-Jahren und darüber von Diabetes betroffen sind. Die statistischen Verhältnisse bleiben in den industrialisierten Staaten in etwa gleich, wobei es auch hier Abweichungen nach oben und unten gibt. Die World Health Organization (WHO) versucht die Aufmerksamkeit auf Diabetes Mellitus zu lenken, da die Diabeteszahlen in den vergangenen Jahren massiv angestiegen sind. Sie rechnen 2045 mit 630 Millionen Diabetikern weltweit, im IDF Diabetes Atlas aus dem Jahr 2019 werden es laut einer Schätzung 700 Millionen Menschen sein. (IDF = Internationale Diabetes Föderation)

Diabetes ist keine „moderne“ Krankheit, im Gegensatz, sie zieht sich bereits durch unzählige Generationen. Die ersten Aufzeichnungen haben Archäologen auf Papyrus im alten Ägypten gefunden, datiert auf 1552 v. Christus. Es geht nicht klar daraus hervor, ob es sich um eine Zuckerkrankheit handelt. Bei der Untersuchung der Mumie der Pharaonin Hatschepsut stellt sich heraus, dass sie an Übergewicht, Diabetes und Krebs litt. 100 n. Christus verwendete der Grieche Aretaios das erste Mal das Wort Diabetes. Damals traten Ameisen den Beweis für die Diagnose an, da Sie alles lieben, was süß ist, vielen Sie über den zuckerhaltigen Urin her.

Ants take over the diagnosis in antiquity

In der Antike gab es bereits die ersten Medikamente – Süßholz war für die Behandlung sehr beliebt. In nahezu jedem Jahrhundert gibt es entsprechenden Aufzeichnungen über die Krankheit, aber eine richtige Therapie gibt es erst seit 1921. 1921 war das Jahr, in dem von den Herren Banting und Best Insulin entdeckt wurde, was unzähligen Diabetikern das Leben rettete.

Der nächste Schritt war es, Möglichkeiten bereitzustellen, um die Therapie von Diabetes individuell auf die persönlichen Belange einzustellen, aber dafür waren Blutzuckermessgeräte nötig. In den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts kamen die ersten Modelle auf den Markt, aufgrund der Größe und des Preises für den Hausgebrauch ungeeignet. Mit der Zeit wurden die Geräte kleiner und auch günstiger, heute können wir diese für unter 50 Euro bereits beziehen. Mittlerweile gibt es auch andere Möglichkeiten, die vorwiegend von der Generation Mobile bevorzugt werden.

Aber was ist nun Diabetes Mellitus in all seinen Untergruppen. Einfach zusammengefasst produziert der Körper nicht ausreichend Insulin, oder die Zellen des Körpers können es nicht verwenden, da sie gegen Insulin resistent sind. Dies verursacht einen zu hohen Blutzuckerspiegel, da die Glucose nicht mehr in die Zellen aufgenommen wird. Das Problem dabei ist, dass ebendieser Zucker im Blut für unsere Organe, Blutgefäße und Nerven extrem gefährlich werden und sie dauerhaft schädigen kann.

Einen Überblick über Diabetes Mellitus, die verschiedenen Typen, Symptome, Behandlungen und auch mögliche Präventionsmaßnahmen erfahren sie in unserem Artikel.

Diabetes – wird in verschiedenen Typen unterschieden

Diabetes mellitus ist ein Überbegriff für eine der am häufigsten auftretenden Stoffwechselerkrankung beim Menschen, das Ergebnis ein überhöhter Blutzuckerspiegel.

In den folgenden Abschnitten erklären wir Ihnen detailliert die unterschiedlichen Diabetes-Typen und deren Variationen.

Prädiabetes

Diabetische Vordiabetes wird auch Frühdiabetes oder Diabetes Vorstufe genannt. Die Namen machen schon klar, dass es sich hierbei um das erste „Stadium“ von Diabetes handelt. Obwohl Ihr Blutzuckerspiegel bereits erhöht ist, muss bei Ihnen noch kein Diabetes diagnostiziert werden. Dies liegt daran, dass Ihre Blutzuckerwerte zwar über der Norm, aber noch unter den definierten Werten (Langzeitzucker HbA1c > 6,5 %) von Diabetes liegen.

Prädiabetes kann sich über mehrere Jahre hinwegziehen, was auch der Grund ist, dass viele Diabetiker noch gar nicht wissen, dass Sie Diabetes haben. Glaubt man den Statistiken der International Diabetes Foundation sprechen wir weltweit im Jahr 2035 von rund 471 Mio. Menschen, die an Prädiabetes leiden.

Menschen mit erhöhten Blutzuckerwerten (Prädiabetes) haben ein höheres Risiko an Diabetes mellitus, vor allem Typ 2 zu erkranken als Menschen mit normalen Zuckerwerten.

Wie stellt man die Prädiabetes Diagnose?

Für die Diagnose ist die Überwachung der Blutzuckerwerte über einen längeren Zeitraum, dabei gibt es drei mögliche Tests, wovon der Langzeitzucker HbA1C der aussagekräftigste ist, da er einen Überblick über 2 bis 3 Monate ermöglicht.

  • Langzeitzucker HbA1C in %: zwischen 5.7% und 6.4%.
  • Nüchtern-Blutzucker in mg/dl: zwischen 100 und 125
  • 75-g-oGTT (oraler Glukisetoleranztest) in mg/dl: zwischen 140 und 199

Hinweis:
Ein einmaliges Testergebnis macht Sie noch nicht zuckerkrank, wenn Sie jedoch häufiger diese Werte erreichen, liegt es nahe, dass Sie an Frühdiabetes leiden.

Prädiabetes Risikofaktoren sind::

  • Geschlecht (Frauen 50 % häufiger als Männer)
  • Übergewicht (BMI1 > 25)
  • Adipositas (BMI1 > 31)
  • Übermäßiges Essen
  • Bewegungsarmut
  • Schwangerschaftsdiabetes
  • Zu wenig Schlaf
  • Zu hohe Cholesterinwerte (vor allem, wenn HDL– Cholesterin2 zu niedrig ist)

1 BMI steht für „Body Mass Index“, welcher Aufschluss darüber gibt, ob die Relation zwischen Körpergewicht und Körpergröße zusammenpasst.

2 HDL – Cholesterin (High-Density-Lipoprotein-Cholesterin) ist gutes Cholesterin, da es im Gegensatz zu LDL – Cholesterin keine Arterienverkalkung verursacht. Eine Eselsbrücke für gutes und schlechtes Cholesterin: LDL = Lass das Liegen; HDL = Hab Dich Lieb!

Type 1 – Diabetes

Typ-1-Diabetes – tritt am häufigsten bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter dreißig Jahren auf. Da Diabetes Typ 1 in der Vergangenheit hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen auftrat, wurde er als „jugendlicher“ Diabetes bezeichnet. In Ausnahmefällen kann Diabetes Typ 1 auch in späteren Lebensabschnitten diagnostiziert werden, dabei spricht man von Diabetes Typ 1 – LADA (Latent Autoimmune Diabetes in Adults). Beide Varianten betreffen ca. 4 % aller an Diabetes leidenden Menschen.

Typ-1-Diabetes ist durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet, der auf einen Mangel an Insulin zurückzuführen ist. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die Betazellen der Bauchspeicheldrüse zum Ziel von Immunmediatoren werden, was zu einer Schädigung der Zellen und zu Beginn zu einer ineffizienten Insulinproduktion führt. Mit fortschreitender Krankheit stellen die Beta-Zellen die Insulinproduktion gänzlich ein. Der daraus resultierende Insulinmangel führt zu einer Unterversorgung der Körperzellen mit Glucose (Zucker). Da Glucose nicht mehr aus dem Blut in die Zellen transportiert wird, kommt es zu einer Überzuckerung des Blutes, einer sogenannten Hyperglykämie.

Um das Energiedefizit in den Zellen auszugleichen, versucht der Körper, die Fettreserven zu nutzen. Diese dabei entstehenden Abfallstoffe können nur schwer abgebaut werden, was zu einer Übersäuerung (metabolische Azidose) des Körpers führt. Bleibt Diabetes unbehandelt, treten Schädigungen der Blutgefäße, Zellen und Organe auf. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem diabetischen Koma oder sogar zum Tod des Patienten.

Betroffene müssen jeden Tag Insulin zuführen, um ihren Blutzuckerspiegel in einem gesunden Level zu halten, weshalb die Krankheit auch als insulinabhängiger Diabetes mellitus bezeichnet wird.

Wie stellt man die Diabetes Typ 1 Diagnose?

Sie fragen sich, welche Blutzuckerwerte sind ausschlaggebend für die Diagnose von Diabetes Typ 1? Von Diabetes spricht man, wenn der Blutzucker folgende Grenzwerte überschreitet.

  • Langzeitzucker HbA1C in %: > 6,5 %
  • Nüchtern-Blutzucker in mg/dl: > 126
  • 75-g-oGTT (oraler Glukosetoleranztest) in mg/dl: > 200

Für Diabetes Typ 1 braucht es neben dem Überschreiten der Blutzuckergrenzwerte auch einen Antikörpertest gegen Beta-Zellen oder gegen Insulin. Diese Antikörper lassen sich bei Betroffenen meist schon viele Monate bis Jahre vor dem Auftritt von Diabetes mellitus nachweisen.

Typ-1-Diabetes Risikofaktoren sind

  • Typ-1-Diabetes in der Familiengeschichte
  • Autoimmunkrankheiten
  • Schädigung der Bauchspeicheldrüse
  • Virale Erkrankungen
  • Physischer Stress

Typ-1-Diabetes LADA oder „Latent Autoimmune Diabetes in Adults“, heißt übersetzt „versteckter Immundiabetes bei Erwachsenen“. Da LADA erst im Erwachsenenalter auftritt, kommt es oft vor, dass er mit Typ 2 Diabetes verwechselt wird. Durch einen Antikörpertest beim Arzt kann LADA aber nachgewiesen und damit klar diagnostiziert werden.

Type 2 – Diabetes

Etwa 80 -90 Prozent der als Diabetiker diagnostizierten Personen haben Typ-2-Diabetes. Er wird entweder durch die Unempfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin oder durch einen Mangel an Insulin verursacht. Insulinresistenz (=Unempfindlichkeit) ist die Hauptursache für Typ-2-Diabetes in der Anfangsphase, die in späteren Stadien zu Insulinmangel führen kann. Zu Beginn steigert die Bauchspeicheldrüse die Insulin-Produktion, um etwas gegen die Resistenz der Zellen zu unternehmen. Das Resultat daraus ist, dass die Betazellen der Bauchspeicheldrüse aufgrund einer übermäßigen und kontinuierlichen Insulinproduktion „ausbrennen“. Sobald dies der Fall ist, beginnt der Insulinmangel, da nicht mehr ausreichend oder kein Insulin mehr produziert wird.

Aber wie sollte das Zusammenspiel der Hormone, Zellen und dem Blutzucker eigentlich funktionieren? Das Hormon Insulin wird in den Betazellen des Pankreas/der Bauchspeicheldrüse produziert. Bei einem Überschuss an Glucose im Blut steigert die Bauchspeicheldrüse die Produktion und stellt damit mehr Insulin zur Verfügung. Das Insulin dient als Türöffner für den Zucker im Blut, um in die Zellen zu gelangen, dort wird die Glucose sofort verwendet oder in Form von Fetten gespeichert. Das Ergebnis ist ein sinkender Blutzuckerspiegel, sobald er unter einen gewissen Wert fällt, produziert der Körper ebenfalls in der Bauchspeicheldrüse das Hormon Glykogen. Das Ausschütten des Hormons erfolgt durch die Alphazellen und hat zur Folge, dass die Insulinproduktion verringert wird, die Folge ist ein optimales Niveau des Blutzuckerspiegels.

Typ-2-Diabetes wird durch Fettleibigkeit verschlimmert, da die Insulinresistenz direkt mit den Fettspeichern des Körpers zusammenhängt. Diabetes mellitus im Erwachsenenalter und Insulinresistenz sind die häufigsten Formen des Typ-2-Diabetes. Die Begriffe „Altersdiabetes“ und „insulinresistenter Diabetes“ werden auch zur Beschreibung von Typ 2 verwendet.

Es ist möglich, dass Ihre Eltern oder Großeltern es als „ein bisschen Zucker haben“ bezeichnet haben. Leider zeigen die Statistiken immer mehr, dass es nicht am Alter liegt, denn die Betroffenen werden immer jünger.

Wie stellt man die Diabetes Typ 2 Diagnose

Sie fragen sich, welche Blutzuckerwerte sind ausschlaggebend für die Diagnose von Diabetes Typ 2?

  • Langzeitzucker HbA1C in %: > 6,5 %
  • Nüchtern-Blutzucker in mg/dl: > 126
  • 75-g-oGTT (oraler Glukosetoleranztest) in mg/dl: > 200

Da Diabetes Typ 2 meist in fortgeschrittenem Alter, ab ca. 40 Jahre auftritt, reicht in der Regel das Überschreiten der Grenzwerte aus, um eine Diagnose zu stellen. In frühen Jahren sollte für die genaue Diagnose auf jeden Fall ein Antikörper-Test gegen die Beta-Zellen oder gegen Insulin vorgenommen werden. Damit kann mit Sicherheit bestimmt werden, ob es sich nicht um Diabetes Typ 1 handelt.

Typ-2-Diabetes Risikofaktoren sind:

  • Pre-diabetic
  • Type 2 diabetes in the family history
  • Overweight
  • Obesity with insulin resistance
  • Disturbed lipid profile (low HDL, high LDL)
  • Hypertension
  • Africans, Asians, and Native Americans are at increased risk for

Typ 3 – Diabetes (andere spezifische Diabetestypen)

Der Begriff Diabetes Typ 3 wird als Auffangbecken verwendet. Darin werden verschiedene seltene Formen des Diabetes zusammengefasst. Kriterium für die Aufnahme in diese Kategorie ist, dass der Diabetes auf eine andere Weise entsteht als Diabetes Typ-1 oder Typ-2. Aktuell umfasst Typ 3 Diabetes acht Krankheitsbilder und die Zwischentypen Typ-1 und Typ-2 LADA. Die Abkürzung LADA steht dabei für „Latent Autoimmune Diabetes in Adults“.

Zum Diabetes Typ 3 zählen folgende Untergruppen:

  • Diabetes Typ 3a: MODY ist das aus defekten Genen in den Betazellen des Pankreas (Bauchspeicheldrüse). Diabetes MODY (Maturity-Onset Diabetes of the Young) bedeutet übersetzt, dass der “Erwachsenendiabetes bei Jugendlichen auftritt“, also in der Zeitspanne zwischen Geburt und dem 25ten Lebensjahr. Derzeit sind elf Untergruppen mit unterschiedlichen Symptomen bekannt.
  • Diabetes Typ 3b: Verursacht durch Gendefekte in der Insulinwirkung
  • Diabetes Typ 3c: pankreopriver Diabetes wird verursacht durch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  • Diabetes Typ 3d: wird verursacht durch Störungen des Hormonsystems. Hier wäre unter anderem Diabetes insipidus zu nennen. Hierbei kommt es zu einem Ausfall der Osmoregulation des Körpers. Dies kommt durch den Mangel oder die fehlende Wirkung des Hormons ADH. Die Folge sind extrem hohe Urinausscheidungen von bis zu 25 Litern am Tag und die daraus resultierenden Überlastungen der Nieren.
  • Diabetes Typ 3e: verursacht durch Chemikalien oder Medikamente. Ein Beispiel hierfür wäre Diabetes, der durch Steroide-induzierter wird: Steroide wie Kortikosteroide sind die künstlichen Versionen der Hormone, die den Blutzuckerspiegel erhöhen.
  • Diabetes Typ 3f: verursacht durch Viren
  • Diabetes Typ 3g: verursacht durch Autoimmunerkrankungen
  • Diabetes Typ 3h: Verursacht durch genetische Syndrome

Wie stellt man eine Diabetes Typ 3 Diagnose

Sie fragen sich, welche Blutzuckerwerte sind ausschlaggebend für die Diagnose von Diabetes?

  • Langzeitzucker HbA1C in %: > 6,5 %
  • Nüchtern-Blutzucker in mg/dl: > 126
  • 75-g-oGTT (oraler Glukosetoleranztest) in mg/dl: > 200

Während Diabetes Typ 1, Typ 2 und Schwangerschaftsdiabetes sehr bekannt sind, sind diese speziellen Arten auch sehr vielen Ärzten unbekannt. Da es sich hier um unzählige Varianten der Krankheit handelt, sind weitere Test und Analysen unumgänglich, ein Spezialist kann Ihnen dabei helfen, Sie beraten und auf Ihrem Weg begleiten.

Typ 4 Diabetes – Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Die schlechten Nachrichten zuerst, Schwangerschaftsdiabetes verursacht normalerweise keine typischen Symptome, ist aber eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen. Laut einer Statistik aus dem Jahr 2017 sind in Deutschland ca. 6 % aller Schwangerschaften betroffen. Betrachtet man die Zahlen der vergangenen 15 Jahre ist die Menge der von Schwangerschaftsdiabetes betroffenen werdenden Mütter deutlich angestiegen. Das ist der Grund, warum alle Frauen in Ihrer Schwangerschaft zwischen der 24. Und der 28 Woche auf Diabetes getestet werden.

Wie erstellt man eine Schwangerschaftsdiabetes Diagnose?

Gestationsdiabetes liegt vor, wenn einer der folgenden Werte im 75-g-oGTT (oraler Glukosetoleranztest) erreicht ist:

  • Nüchtern: > 92 mg/dl (5.1 mmol/l)
  • 1-Stunde: ≥ 180 mg/dl (10.0 mmol/l)
  • 2-Stunden: > 153 mg/dl (8.5 mmol/l)

Welche Schwangerschaftsdiabetes Risikofaktoren gibt es?

Frauen, die Zwillinge oder Mehrlinge austragen, haben ein höheres Risiko, an Gestationsdiabetes zu erkranken. Egal, ob Sie ein Kind oder eine Mehrlingsgeburt hatten, mit jeder neuen Schwangerschaft steigt das Risiko!

Weitere Risikofaktoren sind:

  • Prädiabetikerinnen oder Frauen mit Typ-2-Diabetes
  • Ihre Familiengeschichte (leiden Ihre Eltern, Großeltern oder Geschwister an Diabetes?)
  • Alter über 25 Jahre
  • BMI größer als 30
  • Schwangerschaftsdiabetes während einer früheren Schwangerschaft
  • Wiederholte Fehlgeburten
  • Geburtsgewicht früherer Kinder über 4.500 Gramm
  • Einnahme bestimmter Medikamente (Blutdrucksenker, Kortison)
  • Polyzystisches Ovarialsyndrom
  • Rauchen
  • Rasse (Afrikanerinnen, Asiatinnen oder amerikanische Ureinwohnerinnen haben ein höheres Risiko für Schwangerschaftsdiabetes)
  • Bluthochdruck ist ein Risikofaktor
  • Das polyzystische Ovarsyndrom kann Schwangerschaftsdiabetes verursachen

Von den negativen Auswirkungen entspricht er in vielen Belangen Diabetes-Typ 2. Die gute Nachricht, nach der Schwangerschaft verschwindet das Diabetes wieder, was allerdings nichts über das zukünftige Risiko aussagt an Diabetes zu erkranken.

Ursachen für Diabetes

Je nachdem, an welchem Typ Diabetes Sie leiden, kann die Ursache für Ihren erhöhten Blutzuckerspiegel unterschiedlich sein. Ein Fakt ist dabei allerdings unstrittig, Insulin spielt in jedem Fall eine Rolle. Das Resultat ist immer dasselbe, Zellen können den Zucker aus dem Blut nicht mehr aufnehmen.

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Die Folge; signifikant erhöhte Blutzuckerwerte bis hin zur Überzuckerung (Hyperglykämie), das kann zum Koma führen und sogar tödlich enden. Wichtig ist, dass Sie nicht schuld daran sind an Diabetes mellitus erkrankt zu sein. Diabetes ist in Ihren Genen verankert, oder meist mit einer anderen Krankheit verbunden. Ihr guter oder schlechter Lebenswandel spielt dabei die Nebenrolle, kann aber der ausschlaggebende Punkt sein.

In den folgenden Abschnitten erklären wir Ihnen detailliert die Diabetes Ursachen.

Prädiabetes

Für Menschen im Stadium der Prädiabetes funktioniert der Stoffwechselprozess und der damit verbundene Transport von Zucker aus dem Blut in die Zellen nicht mehr richtig. Dies resultiert zum einen aus der eigenen Veranlagung, zum anderen hat Ihre Lebensweise und Ihre Gewohnheiten einen großen Einfluss. Ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und einen stresserfüllten Alltag verbunden mit zu wenig Schlaf.

Type 1 – Diabetes

Für Typ-1-Diabetes gibt es verschiedene Ursachen. Es handelt sich fast immer um eine Erkrankung des Immunsystems. Die insulinproduzierenden Betazellen in Ihrer Bauchspeicheldrüse werden vom körpereigenen Immunsystem angegriffen und zerstört. Warum dies geschieht, ist bis heute ungeklärt.

Typ 1 Diabetes wird in den meisten Fällen (aber nicht immer) vererbt. Leidet ein Elternteil, oder gar beide an Diabetes, so steigt auch die Wahrscheinlichkeit für das Kind.

In den restlichen Fällen können auch Virusinfektionen und andere Umweltfaktoren eine Rolle spielen.

Type 2 – Diabetes

Beim Typ-2-Diabetes liegt eine sogenannte Insulinresistenz vor. Diese kann vererbt sein, durch einen falschen Lebensstil hervorgerufen werden oder auch im fortgeschrittenen Lebensalter begründet sein.

Hinzu kommt, dass bei Diabetes Typ 2 bestimme Darmhormone nicht ausreichend produziert werden. Dazu gehört insbesondere das GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1), das im Darm produziert und bei Nahrungsaufnahme ins Blut freigesetzt wird. Es wirkt regulierend auf den Zuckerstoffwechsel, indem es die Insulinproduktion stimuliert und die Produktion von Glukagon (Hormon und Antagonist von Insulin) hemmt. Durch GLP-1 wird ebenfalls das Sättigungsgefühl aufrechterhalten und die Entleerung des Darms gehemmt. Durch das Enzym DPP-4 (Dipetidylpeptidase-4) wird GLP-1 relativ schnell abgebaut. Aus der eingeschränkten Produktion und dem schnellen Abbau von GLP-1 resultiert ein Mangel, was die Ursache für eine gestörte Zuckerverwertung ist.

Nicht nur Hormone beeinflussen unseren Zuckerstoffwechsel, sondern auch Proteine, wie das SGLT-2 (Sodium-glucosecontrasporter-2) in unseren Nieren. Dieses Protein ist normalerweise für die Rückgewinnung (Rückresorption) von Zucker aus dem Harn zuständig. Dies macht bei gesunden Menschen Sinn, denn es sorgt dafür, dass der Brennstoff Zucker als wertvoller Energielieferant für die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen nicht verloren geht. Ironischerweise ist dieses Protein bei Diabetikern, die an Typ 2 leiden, vermehrt vorhanden. Somit trägt die Niere dazu bei, den erhöhten Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten.

Type 3 – Diabetes

Gerade die Gruppe Diabetes Typ 3 ist hierbei sehr umfangreich. Diabetes Typ 3 dient als „Sammelbecken“ für ungewöhnliche Arten von Diabetes, die durch genetische Defekte, Infektionen mit Viren, Medikamenten, Missbrauch von Drogen und Alkohol, Stoffwechselstörungen oder einer Entzündung der Bauspeicheldrüse verursacht werden können.

Typ 4 Diabetes – Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Was die Ursachen für Schwangerschaftsdiabetes sind, kann heute noch nicht beantwortet werden, es wird vermutet, dass schwangerschaftsbedingte Veränderungen im Hormonstoffwechsel der Grund sind. Es könnte auch an der erhöhten Kalorienzufuhr während der Schwangerschaft liegen, wahrscheinlicher eine Kombination aus beiden.

Diabetes Symptome

Diabetes mellitus wird in verschiedene Typen eingeteilt, die sich auf die Ursache der Entwicklung und die daraus resultierenden Komplikationen im Körper beziehen.

Achten Sie nicht nur auf die Symptome, sondern informiere Sie sich frühzeitig über Ihre Familiengeschichte. Gibt es in Ihrer Familie, Eltern oder Großeltern Diabetes Fälle?

Im Folgenden erklären wir Ihnen die häufigsten Diabetes Symptome.

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Prädiabetes

Prädiabetes Symptome können nicht so präzise angegeben werden wie bei den anderen Typen. Menschen mit dieser Vorstufe des Diabetes können einige der bekannten Symptome aufzeigen.

Zu den Prädiabetes Symptomen gehören:

  • Unterzuckerung
  • ständiger Durst
  • häufiges Urinieren
  • gesteigerte Müdigkeit
  • Sehstörungen
  • Acanthosis nigricans, dabei handelt es sich um eine Hauterkrankung

Typ 1 Diabetes

Typ-1-Diabetes ist durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel im Blut aufgrund eines Insulinmangels gekennzeichnet. Diese Patienten bleibt nichts anderes übrig als täglich Insulin einzunehmen, um ihren Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Deshalb wird die Krankheit auch als insulinabhängiger Diabetes mellitus bezeichnet.

Je nach Blutzuckerspiegel und Dauer des Diabetes variieren die Symptome. In der Anfangsphase ist er asymptomatisch und beginnt mit einigen häufigen Symptomen, die aber leider sehr unspezifisch sind.

Zu denen gehören:

  • vermehrter Durst (Polydipsie)
  • häufiger Harndrang (Polyharnstoff)
  • Müdigkeit
  • Muskelschwäche
  • trockene Haut
  • ungeklärte Gewichtsabnahme
  • verschwommenes Sehen
  • Wunden und Geschwüre, die langsam heilen
  • Gereiztheit
  • häufige bakterielle oder virale Infektionen (das Resultat eines geschwächten Immunsystems)
  • andere Autoimmunkrankheiten wie die „Basedowsche Krankheit“

Wenn Sie im Familienstammbaum, gerade bei Eltern oder Großeltern, Fälle von Diabetes hatten, sollte Sie nicht nur auf die Symptome achten, sondern sich auch regelmäßig beim Arzt checken lassen. Dabei sind Tests wie Blutzucker, Langzeitzucker und Antikörpertests wichtige Indikatoren. Doch Vorsicht, es gibt zwei Untergruppen, Typ 1a bei der sich Antikörper gegen Insulin, teilweise sogar Jahre vor dem Ausbruch der Krankheit, im Blut nachgewiesen werden können. Bei Typ 1b hingegen ist dieser Antikörpertest ergebnislos.

Typ 2 Diabetes

Diabetes Typ 2 entwickelt sich im Gegensatz zu Typ 1 über Monate, ja sogar Jahre hinweg. Da die Symptome recht uneindeutig sind, erfahren Betroffene die Diagnose meistens durch einen Zufall. Erst akute Symptome können den Verdacht auf Diabetes Typ 2 verhärten, dazu gehören:

  • Starker Durst und der daraus resultierende Harndrang:
    Beides bedingt einander stark, das eine führt zum anderen. Ausgelöst wird das durch die Nieren, die versuchen den überschüssigen Zucker durch den Urin auszuscheiden. Der dabei entstehende Flüssigkeitsverlust wird durch die Aufnahme von Flüssigkeit wieder ausgeglichen.
  • Müdigkeit, Konzentrations- und Leistungsschwäche werden durch den Zuckermangel in den Zellen verursacht.
  • Geschwächtes Immunsystem und Infektanfälligkeit
  • Trockene Haut und ständiger Juckreiz
  • Gewichtsabnahme
  • Sehstörungen
  • Schlechte Wundheilung

Typ 3 Diabetes

Generell treten bei der Diabetes Typ 3 Familie die gleichen Symptome wie bei Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 auf. Dazu kommen jedoch noch die Anzeichen der jeweiligen Untergruppe, sprich Grunderkrankung.

Typ-4-Diabetes – Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Schwangerschaftsdiabetes verläuft in der Regel asymptomatisch und wird bei den Screening-Tests im zweiten oder dritten Trimester der Schwangerschaft diagnostiziert. In der Anfangsphase beginnt er mit einigen häufigen Symptomen, die von Fall zu Fall unterschiedlich sein können. Zu den häufigen Symptomen von Schwangerschaftsdiabetes gehören:

  • Vermehrter Durst (Polydipsie)
  • Häufiger Harndrang (Polyharnstoff)
  • Erhöhter Appetit
  • Müdigkeit
  • Verschwommenes Sehen in späteren Stadien
  • Gereiztheit
  • Schnarchen

Die folgenden typischen Symptome werden der Schwangerschaft zugeschrieben:

  • Erhöhter Blutdruck
  • Gesteigerte Menge an Fruchtwasser
  • Erhöhter Zuckergehalt im Urin
  • Gesteigerte Anfälligkeit für Blasenentzündungen
  • Starke Gewichts- und Größenzunahme des Ungeborenen

Eine oder die Kombination dieser Symptome ist nicht ausreichend, um Schwangerschaftsdiabetes zu diagnostizieren, dazu braucht es auf jeden Fall einen entsprechenden Blutzuckertest.

Behandlung und Therapie von Diabetes

Das oberste Ziel der Diabetikerbetreuung ist es, den Blutzuckerspiegel so weit wie möglich zu normalisieren. Die Kontrolle des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels ist ein wichtiges Element der Diabetesbehandlung, da Diabetes das Risiko von Herzerkrankungen und Erkrankungen der peripheren Blutgefäße erhöhen kann.

Von Menschen mit Diabetes wird erwartet, dass sie ihren Zustand täglich kontrollieren. Blutzuckerspiegel, Ernährung, Bewegung, Gewichtskontrolle und Stressbewältigung sind Teil dieses Prozesses. Aufgrund dieser Daten wird schnell ersichtlich, ob die Verabreichung von Insulin erforderlich ist.

Wichtig ist es zu verstehen, wie Ernährung funktioniert, wie die Verdauung vonstattengeht und woher der Zucker im Blut stammt.

Die Aufspaltung der von Ihnen verzehrten Lebensmittel in zahlreiche Nährstoffe ist Teil des Verdauungsprozesses. Wenn Sie Kohlenhydrate (z.B. Brot, Reis, Nudeln) essen, spaltet Ihr Körper diese in Zucker/Glucose auf. Damit die Glukose ihren endgültigen Bestimmungsort, die Körperzellen (Gewebe und Organe bestehen aus Zellen), erreichen kann, ist ein „Schlüssel“ erforderlich. Insulin ist dieser „Schlüssel“ oder „Helfer“. Das Hormon Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse produziert, einem Organ unterhalb des Magens, von dort gelangt es in den Blutkreislauf und sorgt für die Aufnahme von Zucker in die Zellen.

Wenn Sie Diabetes haben,

  • produziert Ihre Bauchspeicheldrüse entweder nicht genug oder gar kein Insulin.
  • oder Ihre Bauchspeicheldrüse produziert zwar Insulin, aber Ihre Zellen reagieren nicht darauf, sodass Ihr Körper es nicht richtig nutzen kann.

Beides ist die Ursache dafür, dass Glukose nicht in die Körperzellen gelangen kann, infolgedessen steigt der Blutzuckerspiegel an.

Um die Werkzeuge zur Selbstkontrolle zu erhalten, gibt es für Diabetiker und deren Angehörigen zwei wichtige Themen, denen Sie sich von Beginn an annehmen müssen.

  • Nehmen Sie an einer Diabetes Schulung teil
  • Führen Sie ein Diabetes Tagebuch

Prädiabetes

Studien zeigen auf, dass die wirksamste Therapie in der Prädiabetes eine Veränderung der Lebensweise darstellt. Wir sprechen hier von Prävention, um gar nicht erst an Diabetes zu erkranken, oder den möglichen Verlauf zu erleichtern. Das Ändern von Gewohnheiten, vordergründig in den Bereichen der Ernährung, Bewegung und der Stressbewältigung reduziert das Risiko an Diabetes zu erkranken um 40 bis 70 %.

  • Gewicht verlieren
  • Bewegung (ca. 4 Stunden die Woche)
  • Ernährungsplan

Typ 1 Diabetes

Insulinabhängiger Diabetes mellitus ist ein Name für Typ 1. Durch die heutige Medizin und die bewährten Behandlungsmethoden ist die Lebenserwartung und auch die Lebensqualität sehr hoch.

Da ein absoluter Mangel des Hormons Insulin besteht, bleibt dem Diabetiker nichts anderes übrig, als jeden Tag Insulin zuzuführen, um den Blutzucker zu regulieren. Dies kann auf unterschiedliche Arten geschehen, zum Beispiel mit einem Pen, einer Spritze oder einer Insulinpumpe.

Wenn Sie Ihren Arzt nach Insulin fragen, wird er oder sie höchstwahrscheinlich drei Dinge erwähnen:

  • „WIRKEINTRITT“ bezieht sich auf die Zeitspanne, die das Medikament benötigt, um Ihren Blutkreislauf zu erreichen und die Insulinwirkung beginnt.
  • „WIRKMAXIMUM“ bezieht sich auf die Dauer, die das Insulin benötigt, um das Maximum seiner Konzentration im Blut zu erreichen.
  • „WIRKDAUER“ bezieht sich auf die Dauer, in der das Insulin im Blut nachweisbar ist und seine Wirkung entfalten kann.

Insulin gibt es in verschiedenen Wirkprofilen

InsulinartOnset of actionMaximum effectDuration of action
sehr rasch und rasch5-20 min20-30 min.3 to 5 Std.
kurz wirksam30-60 min.2-4 Std.5-8 Std.
Intermediär1-2 Std.4-6 Std.bis zu 18 Std.
langwirksam1-4 Std.Nicht abgrenzbarbis zu 24 (42) Std.

Die nötige Insulinmenge hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Ernährung
  • körperlicher Aktivität
  • vorliegender Krankheit (unter anderem Infektionskrankheiten)
  • dem Vorliegen einer Schwangerschaft
  • Operationen
  • Stresslevel

Zu Beginn der Behandlung werden Ihnen möglicherweise zwei Insulininjektionen pro Tag verschrieben. Möglicherweise werden Sie in Zukunft weitere Injektionen benötigen.

Basis-Bolus-Konzept ist heute eine bewährte Form der Therapie. Bei dieser Therapie injiziert man sich einmal am Tag das „BASAL-Insulin“ ins Unterhautfettgewebe. Von dort wird es langsam abgebaut, das heißt es gelangt langsam und regelmäßig in den Blutkreislauf. Dadurch wird eine stetige Grundversorgung sichergestellt. Beim Bolus-Insulin handelt es ich, um die Gabe von kurz wirksamem Insulin vor den Mahlzeiten, um höhere Blutzuckerspiegel abzubauen.

Um die richtige Menge des benötigten Insulins zuzuführen, ist es nötig den Blutzuckerspiegel zu kennen. Dazu ist es unabdingbar eine Messung durchzuführen, auch hier gibt es heutzutage wieder einige Möglichkeiten, am bekanntesten sind Blutzuckertestgeräte oder auch Glukometer. Auf einen Teststreifen kommt ein Tropfen Blut und nach kurzer Zeit ist das Ergebnis bekannt, mit diesem können Sie die genaue Menge des Insulins berechnen, welches Sie benötigen.

Typ 2 Diabetes

Diabetes Typ 2 lässt sich mittlerweile gut behandeln, aber nicht heilen. Im Gespräch mit Ihrem Arzt sollten Sie die Ziele der Behandlung planen. Hierbei werden persönliche Ziele vereinbart, als Beispiel könnten wir hierbei den Langzeitzucker (HbA1c) nehmen. Ihr Ziel wäre es diesen Wert zwischen 6,5 und 8,5 % einpendeln, abhängig Ihrem Alter und dem Gesundheitszustand. Vergessen Sie nicht Ihre Ziele S.M.A.R.T. zu formulieren und arbeiten Sie darauf hin Ihre Ziele zu erreichen.

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, angefangen bei Diabetesschulungen, über Sport und Bewegung zusammen mit einem ausgebildeten Trainer bis hin zu Medikamenten. Beginnen wird man wahrscheinlich mit Metformin, oder eine Kombination aus anderen Mitteln. Sollte sich dadurch am Blutzucker nichts verändern, werden wohl weitere Medikamente hinzukommen.

Die Diabetes Typ 2 – Therapiemaßnahmen im Überblick:

  • Abnehmen
  • Ernährung umstellen
  • Bewegung
  • Medikamente
  • Insulin

Viele sprechen davon, dass Diabetes Typ 2 heilbar wäre, dies ist richtig, wenn man auf die Symptome und die Spätfolgen blickt. Es ist möglich durch die oben genannten Änderungen in den Gewohnheiten symptomfrei/geheilt zu werden: Um dies zu bleiben, müssen Sie diese Ihr Leben lang aufrechterhalten.

Typ 3 Diabetes

Diabetes Typ 3 ist ein vielschichtiges Thema aufgrund der unzähligen Variationen/Ursachen. Angesichts dessen ist die Behandlung ein sehr individuelles Thema, abgestimmt auf die genaue Unterform der Erkrankung. Daher sind die jeweiligen Schritte, Medikamente und die Änderungen am Lifestyle, von der spezifischen Ursache abhängig.

Die Grundlage ist hierbei die genaue Diagnose, um welche Unterkategorie es sich handelt. Es sollte auch der Stand der Insulin Restproduktion festgestellt werden, sowie wie gut die Zellen darauf ansprechen.

Die Therapie stützt sich demnach auf zwei Pfeiler:

  • Behandlung der jeweiligen Grunderkrankung
  • Behandlung des Diabetes, Ziel ist es dabei den Blutzuckerwert auf ein stabiles Niveau zu bekommen und dieses zu halten.

Neben der ständigen Kontrolle des Blutzuckers, ist meist das Zuführen von Insulin nötig. Zusätzlich sollte die Ernährung auf die Grunderkrankung abgestimmt werden.

Typ-4-Diabetes – Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Es kann bereits genügen, wenn Sie ein paar Ihrer Gewohnheiten in Bezug auf Ernährung und Bewegung umstellen. Achten Sie auf die Reduzierung von Kohlehydraten, aber Vorsicht, es handelt sich hierbei nicht um eine klassische Diät. Es geht in der Regel nicht darum, Gewicht zu verlieren durch das Einsparen von Kohlehydraten, sondern um eine Umverteilung der Kohlehydrate auf andere Energielieferanten wie Eiweiß oder gesunde Fette.

Da am Morgen die Insulinresistenz am höchsten ist, sind die Blutzuckerwerte meist höher als am restlichen Tag.

Hier ein paar Tipps, auf was Sie bei einer gesunden Ernährung achten sollten:

  • Ein kohlenhydratarmes Frühstück, könnte so aussehen:
    • Milchprodukte wie Joghurt oder Quark mit Früchten
    • Eier (Omelett, Rührei, gekochtes Ei, …)
    • wenn Getreide, dann z. B. Vollkornbrot mit Käse, Lachs, Schinken
  • Hebammen empfehlen, essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten anstatt weniger großer (4-5 kleinere Mahlzeiten am Tag).
  • Verteilen Sie den Kalorienanteil ansonsten gleichmäßig auf die Mahlzeiten.
  • Essen Sie viel Gemüse und Ballaststoffe, Obst (enthält ja Fruchtzucker!) nur in Maßen! Unsere Empfehlung 3–4 Teile Gemüse und 1–2 Teile Obst.
  • Vermeiden Sie Smoothies, außer Sie stellen ihn selbst her (Empfehlung. 4 Teile Gemüse und 1 Teil Obst)

Wenn Sie dies beherzigen und regelmäßig mit Ihren Lieben die frische Luft bei einem ausgedehnten Spaziergang genießen, kommen Sie in den meisten Fällen gut durch Ihre Schwangerschaft trotz und mit Ihrem Schwangerschaftsdiabetes.

Sie tun es nicht nur für Sie allein, sondern auch für Ihr Kind!

In seltenen Fällen kann es nötig werden, dass Sie bis zum Ende Ihrer Schwangerschaft Insulin zuführen müssen. Da bei werdenden Müttern im dritten Trimester die Insulinwirkung erhöht ist. Sollten Sie besondere Vorsicht walten lassen. Dies könnte zu einer Unterzuckerung führen (Hypoglykämie) führen, wenn Sie die gleiche Menge wie bisher zuführen. Daher sollte das Blutzuckermessen und die Insulingabe immer in enger Absprache mit Ihrem Frauenarzt stattfinden.

Das Vorgehen bei Schwangerschaftsdiabetes hängt von der Schwere ab und sollte auf jeden Fall mit einem diabetologisch geschulten Arzt besprochen und begleitet werden. Je nach Ursprungsgewicht, oder der Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, kann es nötig werden, eine gezielte Diät einzuhalten.

Nach der Geburt des Kindes wird automatisch ein weiterer Zuckertest veranlasst. Dies geschieht, um sicherzustellen, dass Sie nicht weiter an dem Schwangerschaftsdiabetes leiden.

6 wichtige Säulen für eine erfolgreiche Diabetes-Therapie

Healthy diet

Oft haben wir es besprochen und es ist eines der Hauptthemen in der Therapie und der Prävention von allen Diabeteserkrankungen. Aber wie sieht sie aus?

  • Getränke
    Wasser und ungesüßter Früchte- oder Kräutertee (unbegrenzt), 2–3 Tassen Kaffee und light oder Zero Softdrinks werden als geeignet eingestuft.
    Ungeeignet sind hingegen Softdrinks mit Zucker, Energiedrinks, Fruchtsäfte und Alkohol.
    Wichtig: Trinken Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag
  • Gemüse und Obst
    Essen Sie mindestens drei Portionen faserreiches, wenn möglich, grünes Gemüse und höchstens zwei Portionen Obst. Eine Portion entspricht eine Handvoll. (insgesamt 5 Portionen am Tag)
  • Milch und Milchprodukte
    ca. drei Portionen am Tag, achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viel Proteine, also Eiweiß zu sich nehmen, denn was zu viel ist wandelt der Körper in Zucker um.
  • Fleisch und Wurstwaren
    2-3 Portionen in der Woche, achten Sie auf die Qualität des Fleisches. (1 Portion =150-200g Fleisch oder 30g Wurst)
  • Fisch
    2-3 Portionen sollten Sie pro Woche berücksichtigen, am besten Meeresfische wie Lachs, Makrele usw. (1 Portion = 150-200g Fisch)
  • Süßigkeiten und Fastfood
    Sie sollten gänzlich darauf verzichten, aber aufgrund der Lebensqualität ist es schwer.
    Wenn, dann sollten Sie nur noch einmal im Monat auf Fastfood zurückgreifen. Für die Süßigkeiten gibt es wundervolle, zuckerarme Alternativen. Aber bitte nicht mehr als eine kleine Portion am Tag.

Here are a few examples of a healthy diet that is low in carbohydrates. These are from our cookbook, either follow the links or filter by your requirements under cooking and recipes. Bon appetite and have fun cooking them up.

Mini Omelets
Mini Omlettes with Tomatoes and Spinach
Check out this recipe
Cucumber Tuna Salad
A fresh summer salad with cucumber and tuna
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Bewegung und Sport

Es erwartet niemand, dass Sie zum Leistungssportler mutieren und 15 Stunden Sport in der Woche absolvieren. Von 0 auf 100 wäre ja nach Form auch viel zu gefährlich. Aber wie sieht der richtige Einstieg aus?

  • Mehr Bewegung im Alltag
    • Lieber Treppen nehmen als den Lift oder die Rolltreppe
    • Eine Station vorher aus der Bahn aussteigen und den Rest zu Fuß gehen
    • Mit dem Fahrrad zur Arbeit
    • Zur Kontrolle und Motivation einen Schrittzähler benutzen
  • Intensivere Bewegung (zu Beginn 3 × 30 Minuten die Woche)
    • Walken
    • Joggen
    • Fahrrad fahren
    • Schwimmen
    • Wandern
    • Krafttraining

Selbstkontrolle

Führe Sie ein Diabetestagebuch und notieren Sie sich die Ergebnisse Ihrer Blutzuckermessungen, Ihre zugeführte Nahrung, was und wie viel Sie getrunken haben und auch wie Ihre Bewegung oder Ihr Training ausgesehen hat. Notieren Sie auch ihr Empfinden und wie es ihnen ging.

Gewichtsabnahme

Halten Sie sich an die ersten drei Punkte, müssen Sie in der Regel keine Diät machen, um abzunehmen. In der Regel war Ihr bisheriges Leben geprägt von falschem Essen und Inaktivität. Dies haben Sie mittlerweile geändert.

Tabletten / Insulin

Wenn nötig spielt auch die Medikation und die ständige Kontrolle eine wesentliche Rolle. Gerade Insulin müssen Sie auf den täglichen Bedarf anpassen.

Regelmässige Schulung

Schulungen sind ein elementarer Bestandteil der Behandlung von Diabetes, Sie lernen darin alles Wissenswerte über Diabetes und erhalten Ihr Handwerkszeug, um die Behandlung zu einem Erfolg zu führen. Schulungen werden von unterschiedlichen Institutionen und auch Ihrer Krankenkasse durchgeführt.

Diabetes Notfall: einfach richtig reagieren!

Akute Unter- oder Überzuckerung stellen bei Diabetikern eine Notfallsituation dar. In welchem Umfang sie auftreten, hängt vom Stoffwechsel eines Diabetikers ab und wie gut dieser eingestellt ist. In beiden Fällen muss reagiert werden und es ist Eile geboten.

Unterzuckerung (Hypoglykämie)

Hypoglykämie oder „Hypo“ steht für eine Unterzuckerung des Körpers – der Grenzwert dabei sind 50 mg/dl. Liegt der Blutzuckerwert darunter. spricht man von einer Unterzuckerung. Jeder Diabetiker, der Insulin gleich welcher Form zu sich nimmt, kann in eine Unterzuckerung geraten.

Ursachen für eine Unterzuckerung können sein:

  • Überdosierung von Insulin oder oralen Antidiabetika
  • zu geringe Energiezufuhr
  • zu hoher Energieverbrauch durch starke körperliche Belastung
  • Konsum von Alkohol
  • Erbrechen oder Durchfall
  • zu großer Spritz-Ess-Abstand

Unterzuckerung

  • Schwitzen
  • Zittern
  • Herzklopfen
  • Nervosität
  • Kopfschmerzen
  • Heißhunger
  • Schwindel
  • Konzentrations- und Sehstörungen
  • Störungen der Feinmotorik

Sollte der Blutzuckerspiegel weiter abfallen, kann es zu einem hypoglykämischen Schock kommen. Orientierungslosigkeit, Lähmungserscheinungen, Krampfanfällen und Bewusstlosigkeit kommen. All diese Zustände stellen einen akuten Notfall dar.

Sofortmaßnahmen bei einer leichten Unterzuckerung (40-60 mg/dl)

  • Aufnahme von 20 g Kohlenhydraten
  • Sollte nach 15 Minuten keine Besserung eingetreten und der Blutzucker sich nicht auf einen Wert über 50–60 mg/dl angestiegen sein, wiederholen Sie die Einnahme von 20 g Kohlehydraten.
  • Mit einer (kleinen) Mahlzeit (Obst, Vollkornbrot, Joghurt) sorgen Sie dafür, dass sich der Blutzucker stabilisiert

Was entspricht 20g Kohlehydraten? 4 Täfelchen Traubenzucker, oder 200ml Erfrischungsgetränke (nicht light oder Zero) oder Fruchtsaft. KEINE zuckerfreien Getränke oder Lebensmittel!

Sofortmaßnahmen bei einer schweren Unterzuckerung (< 40 mg/dl)

Die Person ist noch bei Bewusstsein, zeigt aber schwere Anzeichen einer Unterzuckerung. Der Betroffene kann sich selbst nicht mehr helfen.

  • Aufnahme von 30 g Kohlenhydraten
  • Sollte nach 15 Minuten keine Besserung eingetreten und der Blutzucker sich nicht auf einen Wert über 50–60 mg/dl angestiegen sein, wiederholen Sie die Einnahme von 30 g Kohlehydraten.
  • Mit einer (kleinen) Mahlzeit (Obst, Vollkornbrot, Joghurt) sorgen Sie dafür, dass sich der Blutzucker stabilisiert

Was entspricht 30g Kohlehydraten? 6 Täfelchen Traubenzucker, oder 300ml Erfrischungsgetränke (nicht light oder Zero) oder Fruchtsaft. KEINE zuckerfreien Getränke oder Lebensmittel!

Sofortmaßnahmen bei einer schweren Unterzuckerung (< 40 mg/dl) mit Bewusstlosigkeit

  • Notarzt informieren
  • Stabile Seitenlage
  • Wegen Erstickungsgefahr keine Getränke oder Ähnliches einflößen
  • Mund von Essensresten säubern, lockere Zahnprothesen entfernen
  • Glukagon spritzen (subkutan oder intramuskulär in den Oberschenkel)
  • Soforthilfe mit Traubenzucker nach dem Aufwachen

Egal, wie schwer die Unterzuckerung war, sie sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Erarbeiten Sie gemeinsam mit ihm, wie es dazu kommen konnte und wie Sie die Unterzuckerung in Zukunft umgehen können.

Es gibt auch Fälle in denen Patienten die Symptome eine Unterzuckerung nicht war nehmen und dadurch nicht rechtzeitig reagieren können. Bei älteren Menschen kommt es vor, dass man Durchblutungsstörungen im Gehirn und deren Anzeichen mit einer Unterzuckerung verwechselt, auch hier ist Vorsicht geboten.

Überzuckerung (Ketoazidose)

Eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes und des Körpers sind akute Komplikationen, die bei erhöhtem Blutzucker auftreten können. Dabei unterscheiden wir 2 Formen.

Diabetische Ketoazidose tritt überwiegend bei Diabetes Typ 1 auf

Blutzuckerwerte von über 250 mg/dl sprechen für eine diabetische Ketoazidose und wird meist durch Infektionen verursacht. Dem Körper fehlt Insulin, deswegen werden die Zellen nicht mit ausreichend Zucker versorgt. Darum beginnt der Körper das Defizit mit Fett auszugleichen und produziert dazu Ketone. Dieser Prozess führt zu einer Übersäuerung des Körpers.

Symptome einer Ketoazidose:

  • Verstärktes Wasserlassen und starkes Durstgefühl
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Acetongeruch in der Atemluft (Geruch wie Nagellackentferner oder Mäuseurin)
  • Vertiefte Atmung
  • Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schwächegefühl
  • Gewichtsverlust

Hyperosmolare Dehydrationssyndrom tritt überwiegend bei Diabetes Typ 2 auf

Zu einem hyperosmolaren Dehydrationssyndrom kommt es, wenn Sie über einen längeren Zeitraum zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen haben. Dieses baut sich über mehrere Tage oder sogar Wochen auf. Infektionen und Fehler in der Insulintherapie lassen den Blutzuckerspiegel auf über 600 ml/dl steigen. Infolgedessen kommt es zu einem erheblichen Verlust von Flüssigkeit, was einem Ausdörren des Körpers gleichkommt.

Symptome eines hyperosmolaren Dehydratationssyndroms:

  • Müdigkeit
  • häufiges Wasserlassen, vermehrter Durst
  • verschwommenes Sehen
  • Wadenkrämpfe
  • Gewichtsverlust
  • Niedriger Blutdruck
  • Schwindel, Sprachstörungen, Schluckstörungen

Sofortmaßnahmen bei Blutzuckerwerten über 250 mg/dl und erhöhten Ketonwerten (Urinteststreifen 2+/3+):

  • Verständigung eines Arztes / Notarztes
  • bei Erbrechen sofortige Aufnahme ins Krankenhaus
  • Insulin spritzen
  • sehr viel trinken
  • Vermeiden körperlicher Anstrengung
  • nicht einschlafen

Egal um welchen der beiden Fälle es sich handelt, der Arzt sollte grundsätzlich entscheiden wie die weitere Behandlung aussieht. Ist der Fall eher leicht, könnte sich für eine ambulante Therapie entschieden werden, in schweren Fällen ist der Betroffene auf jeden Fall im Krankenhaus zu behandeln. Beide Formen können unbehandelt zu einem diabetischen respektive hyperosmolaren Koma führen.

Gesundheitliche Folgen von Diabetes (Folgeerkrankungen)

Diabetes ist ein großes Problem für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden einer Person, da er das Risiko für bestimmte Krankheiten wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Probleme und sogar bösartige Erkrankungen erhöht. Personen mit einem BMI von über 40 sind anfälliger für die durch Diabetes verursachten Gesundheitsprobleme, zu denen Insulinresistenz, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören können.

Einige der mit Diabetes verbundenen Gesundheitsstörungen sind:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Dazu gehören Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte im Blut, Arteriosklerose, die zu Arterienverschlüssen und Schlaganfällen führt, koronare Herzkrankheit, Angina pectoris, Herzinfarkte. 
  • Diabetische Neuropathie,
  • Nierenprobleme: Diabetische Nephropathie, die zu Nierenversagen führen kann
  • Augenkrankheiten: Diabetische Retinopathie kann zu verschwommenem Sehen oder sogar zur Erblindung führen
  • Fußgeschwüre, die durch Nervenschäden verursacht werden und schwer zu heilen sein können
  • Erektile Dysfunktionen /Potenzstörung
  • Hautinfektionen
  • Beeinträchtigung des Hörvermögens
  • Demenz bei älteren Patienten aufgrund der entstehenden Nervenschäden im Gehirn

Prädiabetes

Man spricht bei Prädiabetes weniger von gesundheitlichen Folgen als davon, dass es einen Risikofaktor für Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen darstellt. Studien haben gezeigt, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Prädiabetes und Adipositas, veränderte Blutfettwerte, niedrigem HDL-Cholesterin und Bluthochdruck gibt.

Typ 1 Diabetes

Die Blutzuckerwerte und als Folge auch das Hämoglobin A1c sind dauerhaft erhöht. Man spricht von Hyperglykämie. Dieser hohe Glukosegehalt schädigt die kleinen und großen Blutgefäße sowie die Nerven. Mögliche Folgen sind:

  • Diabetische Neuropathie verursacht Kribbeln & Nervenschmerzen
  • Diabetische Nephropathie, die zu Nierenversagen führt
  • Diabetische Retinopathie kann das Sehvermögen beeinträchtigen
  • Herz- und Blutgefäßerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Erhöhtes Risiko eines Schlaganfalls
  • Diabetischer Fuß

Typ 2 Diabetes

Typ-2-Diabetes verursacht viele Probleme, die vom Alter der Person, der Dauer des Diabetes und der Kontrolle des Blutzuckerspiegels abhängen. Patienten mit schlecht eingestelltem Diabetes sind anfälliger für die Entwicklung von gesundheitlichen Folgen, zu denen unter anderem gehören können:

  • Bluthochdruck
  • Schlaganfall
  • Erblindung
  • Nierenversagen
  • Höhere Anfälligkeit für Fußinfektionen und Geschwüre
  • Nervenschäden, die zur Neuropathie führen
  • Schwerhörigkeit
  • Alzheimer-Krankheit

Typ 3 Diabetes

Die gesundheitlichen Folgen sind dieselben wie in Diabetes Typ 1 und Typ 2. Da bei Diabetes Typ 3 die vielen Spätfolgen auf unterschiedliche Krankheitsbilder treffen, verkompliziert sich dadurch die Grunderkrankung. Diese akuten und chronischen Komplikationen bestimmen unter anderem bei Diabetes Typ 3 die Lebenserwartung des Patienten.

Typ-4-Diabetes – Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Schwangerschaftsdiabetes kann sowohl die Gesundheit der Mutter als auch des Fötus beeinträchtigen. Einige der gesundheitlichen Komplikationen, die durch Schwangerschaftsdiabetes verursacht werden, können sein:

  • Frühgeburt (Preterm):
    Schwangerschaftsdiabetes erhöht das Risiko einer Frühgeburt. Dies liegt daran, dass ein hoher Blutzuckerspiegel bei der Mutter zu vorzeitigen Wehen und zur Entbindung des Babys vor dem Ende der Schwangerschaft führen kann. Frühgeborene sind anfälliger für Atembeschwerden und Infektionen.
  • Übermäßiges Geburtsgewicht:
    Wenn der Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft höher als normal ist, kann sich das Geburtsgewicht des Babys erhöhen, sodass es während der Geburt nur schwer aus dem Geburtskanal herauskommt und anfälliger für Geburtsverletzungen wird. Ein Kaiserschnitt ist erforderlich, um solch große Babys von diabetischen Müttern zu entbinden.
  • Schwere Atembeschwerden:
    Eine frühe Geburt kann das Kind aufgrund der unreifen Lungen in schwere Geburtsschwierigkeiten bringen. Das Atemnotsyndrom ist auf den Mangel an Surfactant in den Lungenbläschen zurückzuführen, was die Atmung erschwert. Daher sind diese Babys anfälliger für Hirnschäden aufgrund der schlechten Sauerstoffversorgung bei Frühgeburten.
  • Niedriger Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie):
    Früh nach der Geburt kann das Neugeborene in eine schwere Hypoglykämie geraten, die aufgrund der schlechten Glukose- und Stoffwechselfunktion der Nervenzellen zu Krampfanfällen und Hirnschäden führt.
  • Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes im späteren Leben:
    Babys von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes haben ein höheres Risiko, im späteren Leben fettleibig zu werden und an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken.
  • Totgeburt:
    Bleibt der Schwangerschaftsdiabetes unerkannt oder unbehandelt, kann er zum Tod des Fötus führen, entweder vor, während oder unmittelbar nach der Geburt. Daher wird eine frühzeitige Diagnose mittels Blutzuckermessung zwischen 24 und 28 Schwangerschaftswochen empfohlen, um weitere Komplikationen zu vermeiden.
  • Präeklampsie:
    Präeklampsie ist eine Erkrankung, die durch hohen Blutdruck in der Schwangerschaft gekennzeichnet ist. Schwangerschaftsdiabetes kann das Risiko einer Präeklampsie erhöhen, was zu Schwierigkeiten während der Schwangerschaft führen kann, z. B. zu stärkeren Blutungen während des Kaiserschnitts. Diese Komplikationen können das Leben der Mutter und des Babys gefährden.
  • Kaiserschnitt:
    Schwangerschaftsdiabetes kann zu Komplikationen führen, z. B. zu einem größeren, übergewichtigen Fötus, der sich nur schwer durch eine normale vaginale Entbindung (NVD) entbinden lässt. Daher muss ein Kaiserschnitt durchgeführt werden, um das Kind zu entbinden.
  • Zukünftiger Diabetes bei der Mutter:
    Bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes besteht aufgrund der Insulinresistenz ein erhöhtes Risiko, später im Leben an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Prävention

Prädiabetes

Es gibt einige internationale Studien, die aufzeigen, dass durch eine frühzeitige Lifestyle-Änderung und Medikamentengabe das Risiko an Diabetes zu erkranken wesentlich senkt. Die Studien belegen, dass das Risiko des Ausbruchs von Diabetes bei fast 60 % der Betroffenen, durch die Änderung von Gewohnheiten im Lebensstiel verhindert bzw. hinausgezögert werden kann. Bei einer frühzeitigen medikamentösen Behandlung liegt die Quote bei ca. einem Viertel der Betroffenen. In der finnischen „Diabetes Prevention Study (DPS)“, in dem Probanden mit gestörter Glukosetoleranz über 3 Jahre begleitet wurden, stellte sich heraus, dass die Erkrankungsrate von 22,9 % auf 10,2 % gesenkt werden könnte. Dies entspricht einer 58 % Diabetes-Risikoreduktion, erreicht durch die Anpassung von Essgewohnheiten, Bewegung und Stressmanagement.

Diabetes Typ 1

Typ-1-Diabetes lässt sich durch regelmäßige Bewegung positiv beeinflussen. Allerdings ist es nicht so einfach, seine Gesundheit zu verbessern, indem man joggen geht. Regelmäßige körperliche Aktivität wirkt sich auf den Blutzuckerspiegel aus. Daher müssen selbst routinemäßige Haus- oder Gartenarbeiten sorgfältig auf die Insulindosierung und die Nahrungsaufnahme abgestimmt werden. Je mehr Sie wissen, desto besser ist es. Achten Sie darauf, Ihren Blutzuckerspiegel während einer Trainingseinheit zu überwachen, um zu sehen, wie sie sich Aktivität auf Sie und Ihren Zucker auswirkt. Bestimmte Aktivitäten können Ihren Blutzuckerspiegel erhöhen, andere hingegen nicht. Wenn Ihr Insulinspiegel zu niedrig ist, können Sie ihn senken oder einen kohlenhydratreichen Snack zu sich nehmen, um ihn zu heben. Die Devise lautet, lieber einmal zu oft kontrollieren!

Wenn Ihr Blutzucker über 240 mg/dl liegt, sollten Sie Ihren Urin auf Ketone untersuchen. Ketone entstehen bei zu hohem Blutzucker und übersäuern Ihren Körper. Wenn der Harn unauffällig ist, ist alles in Ordnung und Sie können beruhigt weitermachen. Sollte der Wert zu hoch sein, lassen Sie das Training einfach ausfallen und tun etwas für Ihre Seele.

Es ist auch wichtig, zu verstehen, wie Lebensmittel Ihren Blutzucker beeinflussen. Wenn Sie wissen, welche Rolle Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß spielen, können Sie sich einen gesunden Ernährungsplan zusammenstellen. Lassen Sie sich von einem Diabetesberater oder einem qualifizierten Ernährungsberater beraten. Für den Start finden Sie auch hier Ernährungspläne, um die ersten Wochen zu überbrücken.

Sie sehen: mit geringen Anpassungen an Ihrem Lebensstiel können Sie Diabetes Typ 1 positiv beeinflussen, dies geht im Idealfall so weit, dass Sie das tägliche Insulin reduzieren können. Dies aber bitte immer in Rücksprache mit Ihrem Arzt.

Diabetes Typ 2

Wie in der Prädiabetes Prävention bereits beschrieben ist die frühzeitige Diagnose, eine Änderung der Gewohnheiten und ggf. entsprechender Medikamentierung ein erfolgversprechender Weg in der Diabetes-Prävention.

Sie sollten Ihre Essgewohnheiten umstellen, gesundes frisches Essen, viel Gemüse und Obst (4 Teile Gemüse und 1 Teil Obst), Nahrung mit komplexen Kohlehydraten wie Vollkornprodukte, die auch einen hohen Anteil an Ballaststoffen aufweisen. Diese halten Ihren Blutzucker stabil und sind gleichzeitig wichtig für Ihre Darmgesundheit.

Bewegung und Sport stehen ebenfalls auf dem Programm, aber achten Sie auch hier auf Ihre Blutzucker- und Ketonwerte.

Typ 3 Diabetes

Die Vorbeugung bei Diabetes Typ 3 stellt sich komplizierter dar als bei den anderen Varianten. Es gibt sehr viele unterschiedliche Ursachen und nicht alle zugrunde liegenden Krankheiten können vermieden werden.

Die beste Vorbeugung, die man hier nennen kann, ist ein gesunder Lebensstiel, kein Alkohol oder Drogen, eine ausgewogene und gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht auf Nikotin.

Typ 4 Diabetes – Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Schwangerschaftsdiabetes kann verhindert werden, indem man sich vor der Schwangerschaft gesunde Gewohnheiten aneignet. Eine frühzeitige Diagnose und eine rasche Behandlung in Absprache mit Ihrem Arzt sind ebenfalls notwendig; diese gesunden Schritte können jedoch die Wahrscheinlichkeit von Schwangerschaftsdiabetes verringern. Wenn Sie in der vorangegangenen Schwangerschaft an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt waren, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie während und nach der Schwangerschaft an Diabetes erkranken, höher als bei einer normalen Frau. Schwangerschaftsdiabetes lässt sich durch gesunde Veränderungen des Lebensstils in den Griff bekommen, z. B. indem Sie mit dem Rauchen und dem Alkohol aufhören, Ihre Ess- und Schlafgewohnheiten unter Kontrolle halten und Stressmanagement betreiben. Einige der gesundheitsfördernden Maßnahmen sind notwendig, um Schwangerschaftsdiabetes und seine Komplikationen zu vermeiden.

  • Ernähren Sie sich gesund: Schwangerschaftsdiabetes kann durch gesunde Ernährungsgewohnheiten verhindert werden. Verzehren Sie ballaststoff- und nährstoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Getreide. Vermeiden Sie kohlenhydrat- und fettreiche Lebensmittel. Behalten Sie die Kontrolle über Ihren täglichen Kalorienverbrauch.
  • Bleiben Sie aktiv: Schwangerschaftsdiabetes kann durch regelmäßige Bewegung verhindert werden. Eine sitzende Lebensweise vor und während der Schwangerschaft zu vermeiden, ist wichtig, um ein gesundes Gewicht zu halten. Leichte bis mittelschwere körperliche Betätigung von mindestens 30 Minuten pro Tag kann das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes verringern. Ein kurzer Spaziergang am Morgen ist sehr vorteilhaft für die Gesundheit der Mutter, da er Stress abbaut, die Stimmung verbessert und ihr hilft, aktiv zu bleiben.
  • Beginnen Sie die Schwangerschaft mit einem gesunden Gewicht: Wenn Sie planen, schwanger zu werden, halten Sie Ihr Gewicht immer innerhalb der empfohlenen Grenzen. Frauen mit einem BMI von mehr als 30 sind anfälliger für Schwangerschaftsdiabetes. Eine Gewichtsreduktion vor der Schwangerschaft kann helfen, das Gewicht zu halten. Achten Sie auf Ihre Ernährungsgewohnheiten und treiben Sie regelmäßig Sport, um ein gesundes Gewicht zu halten und eine sichere Schwangerschaft zu gewährleisten.
  • Nehmen Sie regelmäßig ärztliche Beratung in Anspruch: Regelmäßige ärztliche Untersuchungen und Blutzuckermessungen können helfen, Komplikationen des Diabetes mellitus zu vermeiden.
  • Überwachen Sie Ihren Blutzuckerspiegel: Es ist wichtig, dass Sie Ihren Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft überwachen. Bei etwa 2–10 % der Frauen wird während der Schwangerschaft ein Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert. Nicht diagnostizierte Fälle können zu schweren Komplikationen bei der Entbindung führen. Deshalb ist es wichtig, vor und während der Schwangerschaft alle Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Ist Diabetes heilbar?

Ist Prädiabetes heilbar?

Prädiabetes ist die Vorstufe zu Diabetes Typ 2. Es wird definiert durch Blutzuckerwerte, die über der Norm liegen, aber noch unter den Grenzwerten von Diabetes. Daher ist noch nichts verloren. Mit der entsprechenden Behandlung, dem Umstellen seiner Gewohnheiten und der damit verbundenen gesunden Ernährung, ausreichend Bewegung und einem aktiven Stressmanagement kann man Prädiabetes heilen – respektive die Werte können wieder in den Normalbereich sinken.

Ist Typ 1 Diabetes heilbar?

Typ-1-Diabetes ist derzeit nicht heilbar, da die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse, oder der Stoffwechsel irreparabel geschädigt sind. Danke moderner Therapiemethoden kann ein betroffener ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen.

Ist Typ 2 Diabetes heilbar?

Die schlechte Nachricht zuerst, Typ 2 Diabetes ist nicht heilbar! Wenn Du Dein Leben umstellt hast, hast Du aber eine echte Chance symptomfrei zu leben. Hier ist die Devise „Du musst Dein Leben ändern“ – Ernährung, Bewegung und Stress muss auf normale Level gebracht werden. Abnehmen lautet die Parole, laut einer Studie im Schnitt 15 kg. Auf diesem Weg kann die Krankheit „geheilt“ werden, denn hier kommt die zweite Hälfte der Devise; „Du musst Dein Ändern leben!“ Solange man sich an die Ratschläge hält, und gesunde Gewohnheiten verfolgt, wird man voraussichtlich ein langes Leben ohne Anzeichen von Diabetes vor sich haben.

Ist Typ 3 Diabetes heilbar?

Ja und Nein. Es gibt viele unterschiedliche Grunderkrankungen und das macht die Diagnose von Typ 3 Diabetes schwierig. Oft wird diese Form von Diabetes mit Typ 1 oder Typ 2 verwechselt. In manchen Fällen würde die Einnahme eines Antidiabetikums bereits reichen.

Wie bei allen anderen Formen ist es auch hier wichtig seine schlechten Gewohnheiten über Bord zu werfen und seinen Lebensstiel in eine gesunde, nachhaltige Richtung zu lenken. Gesunde Ernährung, Bewegung und Stressmanagement sind von elementarer Bedeutung. Einen Tipp noch zur Ernährung, manche Formen machen eine bestimmte Diät nötig, um die Behandlung der Grunderkrankung zu unterstützen.

Ist Typ 4 Diabetes – Schwangerschaftsdiabetes heilbar?

Schwangerschaftsdiabetes „heilt“ sich in der Regel schon kurz nachdem die Plazenta ausgestoßen wird. Nach 5 -10 Jahren beschwerdefreien Jahren entwickelt sich bei 25 – 50 % aller Mütter Diabetes Typ 2.

References:

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